Unser Club-Mitglied Martin Sczepan hat einen Bericht zur EPMC-Fahrt nach Moson geschrieben:
Jedes Jahr im April findet in Mosonmagyarovar, einer ungarischen Kleinstadt im Dreiländereck zwischen der Slowakei, Ungarn und Österreich die Moson Model Show statt – dieses Jahr zum 22. Mal. Die Veranstaltung ist einer der größten europäischen Modellbauwettbewerbe. Und dank der zentralen Lage finden sich Modellbauer aus ganz Europa und darüber hinaus zusammen, um sich bei Ausstellung und Wettbewerb auszutauschen und auch zu messen.
Das Besondere an Moson ist vor allem das hohe modellbauerische Niveau, das man hier zu sehen bekommt. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Veranstaltungen stehen die meisten der gezeigten Modelle im Wettbewerbsbereich. Da die Teilnehmer meist lange Anfahrtswege haben und fast jedes Modell im Wettbewerb gezeigt wird, bringt jeder nur das Beste mit, das er im letzten Jahr gebaut hat. Wer hier einen Preis gewinnen kann gehört wirklich zu den Besten der Welt…
Vom EPMC waren diesmal nur drei Mitglieder dabei: Jens, Thomas und ich. Für mich war es schon die dritte Fahrt nach Moson. Gemeinsam mit Modellbaufreunden vom PMC Riesa, von der IG PM Erzgebirge und vom FFMC hatten wir wieder eine Ausstellungsstand und natürlich auch die Unterkunft gemeinsam genommen.
Wie schon in den letzten Jahren ging es am Freitagmorgen los. Zwischenstationen waren die multiplen Mautstellen und der Parkplatz zwischen Prag und Brno. Dort wartete wieder ein leckeres von Karin vorbereitetes Picknick auf uns – vielen Dank noch mal dafür. Mit etwas Verzögerung wegen Stau kamen wir am frühen Nachmittag in der Pension an. Die Zimmer waren schnell verteilt und die Taschen abgeworfen. Und schon waren wir auf dem Weg zur Halle. Der Aufbau lief schnell und unkompliziert und dank der Vorbereitung von Thomas Slopianka und Thomas Weinberg war auch die Anmeldung der Modelle für den Wettbewerb schnell erledigt. Der eine oder andere nutzte auch schon mal die Gelegenheit bei den auch noch im Aufbau befindlichen Händlerständen vorbeizuschauen und die eine oder andere Kleinigkeit zu erstehen…
Nach einem Abstecher zum Supermarkt zwecks Geldwechsel und Einkauf von Getränken und Knabbereien ging es zur traditionellen Gaststätte und es blieb nur noch die Frage „Jungfernspieß oder Grillplatte?“ zu beantworten…
Der Sonnabend verlief dann wieder entspannt – es war ausgiebig Zeit, die Modelle im Wettbewerb und an den Tischen der Aussteller zu bewundern, mit Modellbauern aus ganz Europa zu plaudern und die unüberschaubare Zahl von Händlerständen zu durchstöbern. Irgendwo wird man immer fündig und manchmal ist es ein Glück, dass sich die Frage ob man dieses oder jenes Modell nun kaufen soll durch den beherzten Zugriff eines Modellbaukollegen von selbst beantwortet. Zwischendrin war auch noch Zeit für eine kleine Stärkung – vor der Halle gab es ein paar Stände (Langos – man ist ja schließlich in Ungarn) und für die musikalische Unterhaltung sorgte die Blockflöte des Grauens…
Der Wettbewerb selbst sprengte mal wieder alles bisher Dagewesene. Nachdem letztes Jahr die 2000er-Marke knapp verfehlt worden war, wurden dieses Jahr mehr als 2300 Modelle eingereicht. Da ist es echt schwierig, alles wirklich zu sehen und nicht an dem einen oder anderen Highlight vorbeizulaufen. Zum Glück gibt es da ja noch die Modellbaukollegen, die ja auch die Augen offen halten.
Den Ausklang des Abends bildete wieder das traditionelle Lokal mit anschließendem geselligem Fachsimpeln und auf der Terrasse der Unterkunft.
Am Sonntag ging es schon richtig früh los. Punkt sieben öffneten sich die Tore der Halle zum Fototermin und ungestört von drängelnden Besuchermassen konnten wir noch mal alle Ausstellungsstücke ausgiebig fotografieren. Dann erst mal zurück zum Frühstück… Der Sonntagvormittag bot noch mal Gelegenheit zum Modelle anschauen und die letzten Besorgungen bei den meist schon heftig geplünderten Händlern zu machen. Um eins wurde dann zum Abbau geblasen und innerhalb von knapp zwei Stunden verwandelte sich das Modellbauparadies wieder in eine schnöde Sporthalle.
Zeit für die Siegerehrung: Die Zeremonie war gegenüber den Vorjahren etwas gestrafft. Dank moderner Projektionstechnik hatte man schnell einen Überblick, wer welchen Preis in der jeweiligen Kategorie gewonnen hatte und vor allem womit. Leider ohne Bild des Modells und so musste man gelegentlich raten. Es gibt einfach zu viele Tiger-Panzer… Der EPMC ging dieses Jahr leider leer aus aber insgesamt gab es für unsere Gruppe fünf Preise. Mit 66 Kategorien nahm die Siegerehrung dann zwei Stunden in Anspruch, bis der letzte Preis vergeben war. Anschließend wurden noch die traditionellen Sieger- und Gruppenfotos gemacht und die ersten Modellbaufreunde machten sich schon auf den Heimweg. Wir blieben noch eine Nacht im Ort, besuchten noch mal das Gasthaus und haben uns dann am Montagmorgen auf den Heimweg gemacht. Nach ein paar Umwegen durch blühende böhmische Landschaften waren wir am späten Nachmittag wieder in Dresden.
Auch dieses Jahr hat die Fahrt nach Ungarn nicht enttäuscht. Die Ausstellung in Mosonmagyarovar bleibt absolut sehenswert. Und so heißt es wieder einmal: „Und nächstes Jahr in Wieselburg*….“
*Der deutsche Name von Mosonmagyarovar ist Wieselburg-Ungarisch-Altenburg und damit noch unhandlicher als der ungarische….
Martin Sczepan