Quarantäne-Bau Nr. 2: 2015 brachte Kitty Hawk als neue Bausatzform den „fliegenden Pfannkuchen“ im Maßstab 1/48 auf den Markt. Das Original ist eines von vielen Versuchsmustern der amerikanischen Luftfahrtindustrie der 40er Jahre. Zu einem Erstflug kam es jedoch nie – man bekam die Überhitzung der komplexen Getriebetechnik nicht in den Griff. Letzten Endes besiegelte das Kriegsende und die Fokussierung auf strahlgetriebene Flugzeuge das Schicksal der „Flapjack“. Mit ihrem untypischen Design ist das Modell definitiv ein Blickfang und verleitet dazu, ein Modell im „What-if“-Design zu bauen. Kitty Hawk erkannte die Möglichkeiten und bietet mehrere reizvolle Decalvarianten. Hier sticht die von mir gebaute Variante mit dem toll designten Uncle Sam besonders hervor, hat allerdings aufgrund des Konterfei auf einem einzelnen großen Decal so seine Tücken.Weiterhin legt der Hersteller eine winzige Ätzplatine bei, welche einen Satz Gurte für den Pilotensitz beinhaltet. Auf dem Markt gibt es fast keine Zurüstsätze für dieses Modell. Einzig einen Satz Resin-Räder der Firma Vector spendierte ich dem Flieger, da jene im Bausatz enthaltenen sehr rudimentär ausfallen. Der Bausatz selbst fällt eher mager aus. Ein paar Details sind im Cockpit vorhanden. Armaturen sind als Plastikteile vorhanden und sind, so vom Hersteller vorgesehen, mit gut gemachten Decals aufzuwerten. Triebwerke fehlen in dem Bausatz gänzlich, was sehr schade ist. Letztlich knausert der Hersteller ebenso bei der Qualität der Gravuren und zum sehr großen Leidwesen meinerseits auch bei der Passgenauigkeit! So wollen zum Beispiel die Rumpfhälften absolut nicht aufeinander passen, wenn das Cockpit an seinem Platz ist. Die Propellernaben benötigen sehr viel Nacharbeit. Weiterhin muss am Modell einiges nachgraviert werden.Die Lackierung erfolgte meinerseits mit Revells „Lufthansa-Blau“ Nach abgeschlossenem Bau, versiegelte ich die Oberflächen mit Glanzlack von Vallejo.Eine schöne Idee von Kitty Hawk ist, das Modell sogar mit einem Fanghaken für Landungen auf Flugzeugträgern zu versehen. Doch an dieser Stelle ist ein wesentlicher Knackpunkt: Will man den Fanghaken ausgefahren darstellen (was zu empfehlen ist, da die Klappen alles andere als bündig mit den Fugen abschließen), muss man das Nassschiebebild vom grimmig dreinblickenden Uncle Sam zerschneiden. Mein Tipp: eine frische Skalpellklinge verwenden und das Decal direkt auf dem Modell schneiden! Weiterhin wird sehr viel Weichmacher für die Decals benötigt. Das Silbern ebenjener bekam ich selbst mit hausüblichen Mitteln (Decal Soft, Essig) nur schwer in den Griff. Letzten Endes musste ich den Trägerfilm teilweise mit Blau übernebeln, da die Decals zu störrisch waren. Fazit: Mein erstes Modell von Kitty Hawk überraschte mich leider negativ. Bei einem Kaufpreis von rund 40 Euro sollte mehr geboten werden. Ich war sehr überrascht, dass es auf dem Zurüstmarkt weder Triebwerke noch andere Feinheiten gibt.