Die Ju 388 L-1 ist mein erster gebauter Resin-Bausatz. Die Paßform der Teile war sehr gut, begeistert war ich von den feinen Gravuren. Da bei Einsatz von Sekundenkleber alles sofort „sitzen“ muss, habe ich an den größeren Teilen (Rumpfhälften, Anpassen der Tragflächen, Höhen- und Seitenruder) kleine Bohrungen passend angebracht, in die dann Messingdrahtstifte eingeklebt wurden.
Der Bausatz wurde „out of the box“ gebaut, einzige Ergänzungen waren die Anschnallgurte, Bremsleitungen am Hauptfahrwerk, die Glasausblicke an den Waffenperiskopen auf dem Rumpfrücken und unter dem Rumpf, sowie die FuG 217 Antenne (Vertikalausführung) unter der rechten Tragfläche.
Die Ju 388 L-1 war die Höhenaufklärer-Version der Ju 388. Die WerkNr. 560049 befindet sich heute als einzige „überlebende“ Maschine in zerlegtem Zustand im Depot des „National and Space Museum“ (NASM) in Silver Hill, Maryland, USA.
Die Maschine wurde vom Intelligence Team des Colonel Watson („Watsons Wizzards“) 1945 in Merseburg beschlagnahmt. Nach Testflügen in Merseburg wurde sie im Flug nach Kassel-Waldau überführt, am 17.Juni 1945 flog sie dann nach Cherbourg/Querqueville, um dann auf dem Geleitflugzeugträger HMS Reaper in die USA gebracht zu werden.
Auf dem Flugplatz Freeman Field erfolgte eine eingehende Erprobung, im September 1945 wurde sie dort sogar der Presse vorgeflogen.
Ein Jahr später wurde sie in Park Rich in einer großen Halle abgestellt, von wo sie später schließlich ins NASM gebracht wurde, wo sie in Großbauteile zerlegt wurde.
Literatur: Christoph Vermaleken, Martin Handig: Junkers Ju 388. Entwicklung, Erprobung und Fertigung des letzten Junkers-Höhenflugzeugs. Oberhaching 2003, S.353 ff.