Ende März 2020 des Jahres wurde ich vom Vorsitzenden des Städtepartnerschaftsverein Heidenau e.V. angesprochen, ob ich für einen Jubiläumshöhepunkt im November ein Modell vom Boberhaus in Niederschlesien bauen könne. Das Modell bzw. künftige Diorama ist für eine Werbeaktion in Polen und Deutschland für den Wiederaufbau des Boberhaus geplant, Projekt „Boberhaus II“ und stützt sich auschließlich auf Spendenmittel, selbstverständlich für mich ist, dass ich meine Hobbymodellbauarbeit als meinen Spendenbeitrag dafür ansehe. Das Boberhaus mit seiner einzigartigen Architektur, von Hans Poelzig 1909 entworfen im Auftrag von Max und Elisabeth Zwirner, ist die Verwirklichung eines individuellen künstlerischen Konzepts des schlesischen Stils, dem „Heimatstil“. Die heutige Ruine der Terrasse vom 1945 abgebrannten Boberhaus befindet sich in Polen in Betreuung vom polnischen Städtepartnerschaftsverein LTR, der polnischen Partnerstadt Lwówek Śląski (ehemals Löwenberg/Niederschlesien). Das künftige Diorama mit zugehörigem Gärtnerhaus und Szene soll den Gebäudezustand vor der NS-Zeit zeigen und auf dessen bedeutungsvolle Geschichte hinweisen. Wer sich dafür interessiert, findet den aktuell überarbeiteten Wikipedia-Artikel hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Boberhaus aber auch die interessante Homepage des LTR ist sehr aussagefähig, auch mit Artikeln in deutscher Sprache versehen: https://www.hitlwowekslaski.pl/2020/04/11/7160/
Ohne Aufmaßzeichnung, historische und aktuelle Fotos, Zeitdokumente und einen Konstruktionsplan funktioniert ein derartiges Vorhaben in Polystyrolbauweise als Eigenbaumodell nicht. Ich habe neben vielen anderen Helfern zwei wichtige Verbündete für dieses Projekt an meine Seite bekommen, ohne deren deutsche Sprachkenntnisse, Ideen und Hilfe der Modellbau für mich absolut nicht realisierbar war. Der Vorsitzende des LTR, Herr Robert Zawadzki, hat vor Ort an der Terrassenruine vom Boberhaus die Vermessungen, Fotos und Fotomontagen mit eingearbeiteten Aufmaßen, einen Drohnenflug mit Luftbilderstellung, eine Geländeprofildarstellung in 3D sowie die Konstruktionen für die Glasvitrine und den Transportbehälter ermöglicht und seine Stellvertreterin, Frau Anita Pysc, hat die erforderlichen Kontakte in Polen organisiert und auch als Dolmetscherin gewirkt.
Nachfolgende Fotos zeigen einige ausgewählte historische Fotos und Recherchearbeiten von Robert Zawadzki sowie einen Fotorundgang um das Boberhausmodell. Wenn später das Diorama in Polen angekommen ist, hat Robert Zawadzki die Absicht, einen Drohnenflugfilm um das Diorama in Verbindung mit bereits vorhanden Drohnenflugvideos anzufertigen. Der Modellkörper vom Boberhaus hat im Maßstab 1/87 die Abmessungen von L 300 mm x B 300 mm x H 370 mm, das fertige Diorama von L 500 mm x B 500 mm x H 410 mm.